Der Karpfen

Der Karpfen lebt natürlicherweise in flachen, sich gut erwärmenden Stillgewässern und langsam fliessenden, reich verzweigten Flüssen. Er sucht die Nahrung in der Schlammschicht des Gewässergrundes. Leckere kleine Wasserschnecken, Zuckmückenlarven, Schlammröhrenwürmer und andere mundgerechte Tiere stehen auf seinem Speiseplan. Das Ablaichen beginnt im Mai/Juni, wenn die Wassertemperaturen mit rund 20° C ausreichend hoch sind. Es findet in seichten, pflanzenbewachsenen Uferbereichen oder bei Hochwasser im Gras überfluteter Wiesen unter heftigem Geplätscher statt.

 Die Karpfen wachsen innerhalb weniger Jahre zu stattlicher Grösse heran. Nach drei Sommern sind sie bereits um die 40 cm lang und 1.5 kg schwer. Karpfen können rund 100 cm lang und 30 kg schwer werden.Oft braucht es etwas Geduld die Karpfen zu entdecken: Karpfen sonnen sich gerne im freien Wasser, schwimmen knapp unter den Laichkrautblättern oder suchen die Nahrung entlang dem Uferbereich. Manchmal springen sie auch kurz aus dem Wasser auf.

 

Mehr über den Karpfen finden Sie auch bei Wikipedia.

 

Wussten Sie, dass:

 

  • allein in Deutschland, siebzehn Städte einen Karpfen im Wappen tragen?
  • der grösste je gefangene Karpfen (in Frankreich) 42.6 kg wog?

 

Unsere Karpfen

Unsere Karpfen stammen aus dem Aischgrund in Mittelfranken. Dort wird seit Jahrhunderten die Form des Aischgründer Spiegelkarpfens gezüchtet. Eines wunderschönen Fisches mit bronzefarbiger Haut und wenigen, im Licht golden glänzenden Schuppen.

 

Wir pflegen seit über zwei Jahrzehnten eine guten Kontakt zu den Fachleuten, Teichwirten und dem Verein „Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach des BUND Naturschutz in Bayern“, welcher im Aischgrund das Projekt Karpfen pur Natur startete. In der Schweiz existieren keine alte Karpfenrassen mehr. Auf behördliche Empfehlung kontaktierten wir daher erfahrene Karpfenzüchter. Vom Demeter-Betrieb des Barons Winkler von Mohrenfels in Hemhofen erhielten wir daraufhin die Aischgründer Spiegelkarpfen geschenkt.

 

Da in die Schweiz keine Geschenke offiziell importiert werden können, mussten wir sie dann doch bezahlen. Die kleinen ein- und zweisömmerigen Karpfen brachten zudem kaum Gewicht auf die Waage. So mussten wir schlussendlich die 50 Liter Wasser verzollen, und nicht die durch alle Masse (oder besser „Maschen“) fallenden darin schwimmenden Fische.

 

Die nach tierärztlicher Untersuchung und allen Rechten und Pflichten „eingewanderten“ Karpfen konnten schliesslich mit einem würdigen grossen Fest am 30. April 2005 im Äschweiher eingesetzt werden.

 

Auch wenn die Fische nach ausreichender Quarantäne nun im Schweizer Karpfenland eingebürgert wurden, dürfen sie unsere Teiche nicht verlassen. Sie dürfen nicht in die Wildbahn gelangen, denn dort könnten sie sich mit den letzten Wildformen des Karpfens vermischen. Das wollen und müssen wir verhindern. Die Teiche sind entsprechend gebaut und daher auch mit einem dafür ausgerüsteten Teichmönch gesichert. Doch unsere naturnahen Teiche bilden einen derart schönen, artgerechten Lebensraum, dass die Karpfen ihre ewigen Ferien in vollen Zügen geniessen können. Bis eines Tages der Verein Karpfen pur Natur einen Abfischtermin festlegt.

Karpfen beziehen bei KPN?

Bei uns können Sie keine Karpfen beziehen. Wenden Sie sich dafür bitte an die Fischereibehörden ihres Wohnkantons oder an Fischereibetriebe.

 

Wir bieten unsere Karpfen saisonal nach den Abfischen im Herbst ausschliesslich im Schweizer Karpfenland an: Im Gasthof Löwen in Melchnau, am Rottaler Erntefest und an weiteren Anlässen.

 

Fische aussetzen ist verboten - es werden Krankheiten verschleppt

 

Das Aussetzen von Fischen und anderen Organismen ist in der Schweiz in Gewässer aller Art und natürliche Lebensräume verboten! Es darf nur nach einer entsprechenden Bewilligung durch die kantonalen Behörden erfolgen. Dies hat verschiedene gute Gründe. Nachfolgend sind ein paar wichtige Überlegungen dazu aufgeführt:

 

Sowohl für die Karpfen, wie auch für andere Gewässerorganismen, ist es wichtig, dass Karpfen nur nach erteilter Bewilligung in Gewässer eingesetzt werden, die eigens dafür angelegt wurden, mindestens 1'000 m2 gross, natürlichen Untergrund aufweisen, natürlich bewachsen sind und ablassbar sind, damit Sie den Bestand regulieren können. Kann der Bestand nicht auf diese Weise reguliert werden, kommt es in solch kleinen Gewässern durch eigenständige Vermehrung innert weniger Jahre zu einem unnatürlichen Überbestand, da der Fischotter als natürlicher Regulator fehlt. Andere natürliche Feinde können den Bestand nicht ausreichend ausdünnen. Die Tiere beginnen zu leiden und erkranken an unterschiedlichen Krankheiten.

Da Fische Amphibienlarven fressen, ist es verboten Fische in natürliche Gewässer oder Naturschutzweiher auszusetzen. Zudem werden heutzutage durch solchen Besatz gar tödliche Krankheiten für Fische, Amphibien und Krebse verschleppt (etwa Chitridpilz oder Krebspest). Dieses Verschleppen von Krankheiten muss unbedingt auch vermieden werden, wenn Sie von Gewässer zu Gewässer gehen! Dies erfolgt am besten durch das Reinigen von Stiefeln, Netzen, Keschern und anderem Material mit Leitungswasser und Bürste (ohne Spülmittel) und anschliessendes Trocknen, am besten an der Sonne (mindestens 2 Tage). Lesen Sie dazu auch unseren Karpfenknigge.