Kanton: Aargau
Gemeinde: Brittnau
Ort: westlich von Brittnau und südlich von Vordemwald im Wilital beim Böglihof
Koordinaten: 635'911 / 233'772
(47°15′14″N / 7°54′47″E)
Höhe: 466 m ü.M.
Eigentümer: Reto Weber
Bau: 2010
Zugang: Der Zugang zum Teich befindet sich auf der Westseite des Areals vom Feldweg her und ist ausgeschildert. (Der Hofraum um die Gebäude südlich des Weihers ist Privatareal.)
Mit nahezu einer halben Hektare ist der Eichmattweiher der bisher grösste Karpfenteich und zudem der erste naturnah bewirtschaftete im Kanton Aargau. In Brittnau fanden sich einst besonders viele Karpfen- und Wässerteiche, besonders auch im Wilital (z.B. die beiden Scharletenweiher). In der Umgebung der Teichanlage wurden auf ca. 2 Hektaren ausgedehnte Nass- und Feuchtwiesen angelegt, die den Grossen Wiesenknopf und vielen weiteren Blumen Lebensraum bieten werden. Der Grosse Wiesenknopf bildet die Raupenfutterpflanze des gefährdeten Dunklen Moorbläulings. Er kommt am Wilibach auf Restflächen zurückgedrängt noch vor und soll sich daher auch in die Eichmatt wieder ausbreiten können. Verschiedene Kleinstrukturen wie Steinhaufen, Trockenmauern und Asthaufen sollen unter anderem wertvolle Verstecke für das Hermelin und den Iltis ergeben. Neben dem mit Karpfen besetzten grösseren Eichmattweiher finden sich in der Umgebung mehrere fischfreie Gewässer. Diese dienen jenen Amphibienarten als sicheres Fortpflanzungsgewässer, deren Larven gerne von Fischen gefressen würden.
Besonderheiten: : Bereits während der Bauphase trat das Warnstorfs Sternlebermoos auf, welches in der Schweiz gefährdet ist. Dies war damals erst
der dritte aktuelle Nachweis dieser Art in der ganzen Schweiz. Auch die gefährdete Moorbinse ist am Weiherufer und in den Feuchtmulden der Wiesen anzutreffen. In den Wiesen der Umgebung blüht im
Sommer zu Tausenden das Tausendgüldenkraut, ein rosarotes Enziangewächs. Hier können mit etwas Glück Weissstörche, Eisvogel und Baumfalke bei der Futtersuche beobachtet werden. Zu den
bisher beobachteten Amphibien der Gewässer zählen: Erdkröte, Grasfrosch, Wasserfrosch, Fadenmolch und Bergmolch.
Projektunterstützung: Kanton Aargau, Abt. Landschaft und Gewässer; Bundesamt für Umwelt; Ökofonds Kraftwerk Ruppoldingen der Alpiq; Natur Region Zofingen; Natur- und Vogelschutzverein Brittnau; Natur- und Vogelschutzverein Vordemwald; Naturschutzverein Zofingen; Verein Lebendiges Rottal; Fam. Boller
Freiwilligenarbeit: Eigentümer sowie Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Brittnau, des Vereins Karpfen pur Natur und des Verein Lebendiges Rottal